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06.06.2006

Beispiele für das Geschäftsgebaren des Agrochemie-Konzerns Monsanto

Die genetisch veränderte Maissorte MON810 der US-Firma Monsanto wird seit dieses Jahr zur Zeit vom Bundessortenamt getestet. Sollte diese Maissorte später einmal zugelassen werden, so bleibt zu hoffen, dass es betroffenen Landwirten im Umgang mit dem der Hersteller dieses Produktes, besser ergeht als die folgenden Beispiele zeigen.
Monsanto ist kein Ausreißer, von Konkurrenzunternehmen dieser Branche sind ähnliche Vorgehensweisen bekannt geworden. 

1. Beispiel: Kanada, Raps, Percy Schmeiser vs. Monsanto - David gegen Goliath

Dort wird seit 1996 gentechnisch veränderter Raps u. a. dieser Firma angebaut. Eines Tages bemerkte Percy Schmeiser, ein biologisch wirtschaftender Rapsbauer und Saatgutzüchter, dass auf seiner Ackerfläche Rapspflanzen aufgingen, die er nicht ausgesät hatte. Eine Analyse ergab, dass es sich um Monsanto-Raps handelte, der von einem Nachbarfeld zugeflogen sein musste. Percy Schmeiser, dessen Ernte sich nun nicht mehr als gentechnikfrei verkaufen ließ verlangte von Monsanto die Entfernung dieser Pflanzen und Schadenersatz.
Monsanto konterte mit einem Verfahren wegen Lizenzvergehen und forderte seinerseits Schadenersatz von Percy Schmeiser.
Zwei Gerichte verurteilten ihn zu einem Schadensersatz in Höhe von 100.000 Euro. Erst das oberste kanadische Bundesgericht stoppte den Konzern im Jahr 2004: Schmeiser wurde von Schadensersatzforderungen an den Konzern freigesprochen.
Für das Gericht spielte es keine Rolle, dass Percy Schmeiser's Anbauflächen mit diesem GVO-Samen ohne eigenes Zutun kontaminiert wurden.
Der oberste Gerichtshof Kanadas erließ ihm allerdings die Schadenersatzforderungen des Argrarchemie-Konzerns. Interessant ist es hierbei zu wissen dass der kanadische Staat an den Einnahmen von Monsanto beteiligt ist. 
Tausenden anderer Farmer erging es ähnlich.
Nach nur acht Jahren war in Kanada kein Anbau von gentechnikfreiem Raps mehr möglich.
Es herrscht nun unter den Rapsbauern ein Klima aus Misstrauen, Bespitzelung und Angst, Monsanto beschäft eigene "Polizei-Kräfte" welche die Menschen auf dem Land aushorchen und bezahlt Bauern Prämien, die ihre Kollegen anzeigen.
Durch die Lizenzverträge mit Monsanto verlieren die Bauern das Grundrecht auf Redefreiheit. Die Verträge zwischen den kanadischen Bauern und Monsanto kommen einer Entrechtung der Landwirte gleich.
Der bayerische Bauernverband hat nach einer Vortragsreihe von Percy Schmeiser in Bayern bei Minister Horst Seehofer gegen den Anbau von GVO interveniert.
In Kanada ist Monsanto mittlerweile der am meisten gehasste Konzern.
Quelle: http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=16&article:oid=a5162

2. Beispiel: Indien, GVO-Baumwolle Bolguard, "Seeds of suicide" - Vandana Shiva's Kampf

Monsanto verteilte hier kostenlose Werbevideos an die Bauern. in denen die jeweilige Hauptgottheit der Region den Bauern verspricht, mit dem wunderbaren Saatgut über Nacht zum Millionär zu werden. Dazu sind ein paar extra Chemikalien notwendig. Funktioniert's nicht gleich beim ersten Mal, muss nachgekauft werden - dafür bieten die Konzerne großzügige Privatkredite an.

Innerhalb kürzester Zeit finden sich die Bauern so hoch verschuldet, dass sie keinen Ausweg mehr sehen. "Innerhalb der letzten 3 Jahre haben sich aus diesem Grund 20.000 Bauern in Indien das Leben genommen", so Vandana Shiva,
engagierte Ökologin, Feministin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises.
"In den vergangenen fünf Jahren kam es in Indien zu einer Verdreifachung der Verschuldung in der Landwirtschaft. Die Schulden-Situation in der indischen Landwirtschaft mit den internationalen Abhängigkeiten ist damit vergleichbar jener der Dritte-Welt-Staaten."
In dem Film "Leben außer Kontrolle" wird von einer katastrophalen Missernte der GVO-Baumwolle bericht. Auch die eingebaute Schädlingsabwehr funktionierte nicht mehr.
Monsanto leugnet diese Dinge und lehnt bis heute jede Verantwortung und Wiedergutmachung ab.
Quelle: Film "Leben außer Kontrolle", Vandana Shiva
Vandan Shiva kämpft nicht nur für die Bauern Indiens sondern auch gegen Biopiraterie, sie arbeitet ganz praktisch am Erhalt der Vielfalt des Saatgutes.

 3. Beispiel: Bestechung

Letztes Jahr wurde Monsanto für die Dauer von zwei Jahren die Geschäftsausübung in Indonesien verboten, weil der Konzern für eine schnelle Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen die Behörden bestochen hatte. Auch in anderen Ländern gab es Korruption im Zusammenhang mit der Vermarktung von Monsantos Gen-Pflanzen.
Quelle: http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=16&article:oid=a5162

Quelle: BUND Kreisgruppe Südpfalz


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